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Haiti: Albtraum der Karibik

Haiti liegt am Boden. 2010 traf ein verheerendes Erdbeben das Land: 300 000 Tote, Totalschaden an der spärlichen Infrastruktur, ein großer Teil der Gebäude eingestürzt. Letzten Oktober dann die nächste Katastrophe: Hurrikan Matthew verwüstete weite Teile des Landes. Wieder wurden Häuser, Plantagen und Ernten zerstört. Wieder gab es Tote. Haiti liegt am Boden – schon wieder.

Gefährliches Elend
Hinter hohen Mauern die Häuser der Elite. In der Ebene gehen erbärmliche Slums und improvisierte Märkte nahtlos ineinander über. Menschenmassen auf engstem Raum, Dreck und Verwahrlosung, es stinkt erbärmlich. Am Straßenrand türmt sich der Abfall mannshoch. Menschen und Tiere wühlen darin auf der Suche nach Essbarem. Im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre kämpft der größte Teil der Bevölkerung weit unter dem Existenzminimum ums Überleben. Es gibt keine Industrie, keine Arbeit. Wer kann, verlässt das Land.

Hilfe im Kleinen
Haiti liegt am Boden – immer noch. Wie lange noch? Aus menschlicher Sicht fehlen Haiti sämtliche Voraussetzungen, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. So sehr wir es uns wünschen würden: Auch Nehemia hat nicht die Ressourcen, am großen Ganzen viel zu verändern. Umso mehr aber im Kleinen, Schritt für Schritt! Diese gezielte Hilfe ist es, die für Haiti und seine Menschen einen bedeutsamen Unterschied macht. Oft ist es eine Frage von Leben oder Sterben.

Sekundarschule Ecole Lumière
Die Ecole Lumière in Léogâne ist ein Paradeprojekt von Nehemia. Sie wirkt wie eine friedliche Insel mitten im Chaos. Die Sekundarschule für 700 Schüler wird regelmäßig zu einer der besten Schulen Haitis gekürt. Dank den Schulpatenschaften kommen auch Kinder aus armen Familien in den Genuss von Bildung. Neu wird Nehemia an alle Schüler ein kostenloses Mittagessen ausgeben, da viele Eltern den Schullunch nicht bezahlen können.

Mikrokredite
Désir Jeaneau verkauft Elektronikartikel, Alice Sidor hat einen Stand mit Hygiene- und Kosmetikprodukten. Beide konnten ihr kleines Geschäft dank einem Mikrokredit von Nehemia eröffnen und tragen nun maßgeblich zum Familieneinkommen bei. 100 solcher Kredite sind konstant im Umlauf. 100 bis 200 Euro dienen als Startkapital für eine Geschäftsgründung oder eine umsatzsteigernde Anschaffung. Innerhalb eines Jahres wird das Darlehen zurückbezahlt – und umgehend weiter verliehen.

Katastrophenhilfe und Wiederaufbau
Hurrikan Matthew hat den Südwesten Haitis besonders schwer getroffen und tausende Menschen obdach- und mittellos gemacht. Beherzt und unter großem persönlichen Einsatz hat Amouza Eta rund 250 Familien aus der Umgebung auf einem Hügel gesammelt, wo sie in der relativen Sicherheit einer Gemeinschaft Notunterkünfte erstellt haben. Die Christin hat so vielen das Leben gerettet und das Überleben gesichert. Nehemia half und hilft in dem provisorischen Lager mit dem Nötigsten. Viele konnten bereits wieder heimkehren, aber immer noch leben vorwiegend alte Menschen, Frauen und Kinder auf dem Hügel unter prekären Verhältnissen. Sie müssen so bald wie möglich zurück in ihre Dörfer. Wir bieten Hand beim Wiederaufbau.