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Sambia Klinik auf Raedern k

Sambia: Klinik auf Rädern

Zu weit entfernt, zu teuer. Unerreichbar und unerschwinglich wäre für viele medizinische Hilfe, gäbe es nicht die mobilen Kliniken.

Täglich sind unsere Kliniken auf Rädern im Einsatz, steuern verschiedene Plätze an. Die Bewohner in deren Umgebung kennen unseren Terminplan und strömen jeweils in Scharen herbei.

Medizin inklusive
Gegen 250 Patienten pro Einsatztag werden von unserem engagierten und gut geschulten Team betreut. Schwangere, Babys, Kleinkinder, Frauen und Männer – sie alle werden mit Respekt, Sorgfalt und Liebe behandelt. Die Patienten sind äußerst dankbar, dass ihnen geholfen wird – und dass sie benötigte Medikamente auch tatsächlich erhalten. Rezepte allein helfen kaum weiter, denn selbst wenn die verschriebenen Arzneimittel überhaupt erhältlich sind; leisten kann sie sich kaum jemand.

Unterschiedliche Krankheiten treten je nach Jahreszeit gehäuft auf. So schwappen zum Beispiel Erkältungswellen auch durch das warme Afrika. Wo sich Menschen in dicht besiedelten Vierteln zusammendrängen, gedeihen Krankheitserreger nur allzu gut. Dazu kommen saisonunabhängige und verbreitete Leiden wie Husten, Schnupfen, Bronchitis, Bauchweh, Durchfall, Fieber, Malaria, Aids, Tuberkulose, Mangelernährung, Brandwunden etc.

Als Ergänzung zur Behandlung von Kindern werden deren Mütter durch unsere Krankenschwestern und Helfer in gesunder Ernährung und Hygiene beraten.

»Kwamene kuno«
Patientendaten aufzunehmen artet hier häufig in vergebliches Rätselraten aus:
»Wann bist du geboren?«
»Keine Ahnung.«
»Und wo wohnst du?«
»Kwamene kuno« – gleich hier (was einen ausgedehnten Umkreis bedeuten kann).
Angaben wie »in der Nähe des Hauses mit dem weißen Zaun« sind für das Gegenüber beinahe schon präzise Ortsangaben.

Es lohnt sich
Manche Begegnungen rühren unser Herz besonders an.

Da ist das kleine Kind, das von seinem großen Bruder zur mobilen Klinik gebracht wird. Die Eltern sind weg; die Kinder wachsen bei der Großmutter auf. Um die Enkel einigermaßen durchfüttern zu können, arbeitet sie am Morgen in einem Haushalt, während der Bruder sich um die Kleine kümmert und deshalb nur an Nachmittagen die Schule besuchen kann. Beide Kinder sind infolge des Konsums von meist nur Reis- oder Maisbrei ohne Beilagen mangelernährt.

Wir denken an das Neugeborene, dessen Mutter sich nach der Blutuntersuchung während der Schwangerschaft gerade noch rechtzeitig einer Antibiotikatherapie zur Behandlung von Syphilis unterziehen konnte. Jetzt muss nicht mehr befürchtet werden, dass das Kind erblindet oder andere Schädigungen erleidet.

Oder uns ist das Baby einer HIV-infizierten Mutter noch vor Augen, das dank einer Behandlung der Mutter im positiven Sinn »negativ« ist.

Für sie und all die anderen hat sich der Einsatz und hohe Finanz-, Personal- und Bürokratieaufwand mehr als gelohnt. Wir sind allen dankbar, die durch ihre Unterstützung diese Arbeit möglich machen.